November 11

Von Visa und Buddha

Damit wir in Laos bleiben dürfen, und damit wir auch manchmal in die thailändische Nachbarstadt Nakhon Phanom fahren können, brauchen wir ein Jahres-Visum für Laos. Am Flughafen bei der Einreise haben wir nur ein Monats-Visum bekommen, mit dem man Laos nicht verlassen darf, das bis zum 22.9. gültig war. Deshalb erkundigten wir uns recht regelmäßig bei unserem Mentor, wann wir denn nun dieses neue Visum bekommen.

Obwohl uns bis zum 20.9. noch versichert wurde, dass wir unser Visum zugeschickt bekommen, teilte uns unser Mentor am Mittwoch, den 21.9. mit, dass er einen Anruf aus Vientiane bekommen hätte, und diese das Visum doch nicht rechtzeitig fertig bekämen, um es uns zuzuschicken. Wir müssten also am Abend, also zu dem Zeitpunkt in ungefähr vier Stunden, uns für 6-10 Stunden (das variiert sehr stark, waren auf der Hinfahrt am Ende ungefähr 7 Stunden) in den Bus setzen und nach Vientiane fahren. Das war zwar ein wenig spontan, aber wir wollten am Wochenende sowieso nach Vientiane, also war das nicht so schlimm. Außerdem trafen wir so alle anderen Freiwilligen, die auch ihr Visum verlängern mussten.

Wir kamen also am Donnerstagmorgen (22.9.) an, also der Tag, an dem unser Visum auslief. Nachdem wir uns noch einmal hingelegt hatten, riefen wir bei der LYU an, wann wir denn jetzt los sollen. Uns wurde mitgeteilt, dass wir alle warten sollten, wir werden im Laufe des Tages abgeholt. Als am Abend noch immer keiner vorbei gekommen war, und unsere Ansprechpartnerin nicht mehr auf ihr Handy reagierte, beschlossen wir, zur Einsatzstelle von Moritz zu gehen, da sie dort arbeitet. Wir kamen so ca. gegen 18:00 Uhr dort an, doch unsere Ansprechpartnerin war anscheinend inzwischen nach Hause gegangen und unsere Visa waren auch nirgendwo zu finden. Die Leute in der Einsatzstelle sagten aber, dass wir am nächsten Tag dann abgeholt werden und unser Visum bekommen.

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Wir hatten sehr viel Spaß in den fünf Stunden

Am Freitagmittag wurden wir dann tatsächlich, bevor wir gefrühstückt hatten, abgeholt. Wir fuhren zu zwölft in einem Van ungefähr eine halbe Stunde zur thailändischen Grenze, da wir nach Thailand ausreisen müssen und wieder nach Laos einreisen, um ein neues Visum zu bekommen. Dort mussten wir dann wieder, wie bei der Einreise Papiere ausfüllen. Als wir diese beim Schalter abgeben wollten, gab es aber ein von uns schon erwartetes Problem: Das Visum war für einen Tag abgelaufen. Wir wurden in einen Raum gewinkt, wo uns von unserer Ansprechpartnerin mitgeteilt wurde, wir sollen jetzt 10$ pro Person zahlen, da wir das Visum überschritten haben. Da wir nicht einsahen, warum wir das jetzt zahlen müssten, weil wir ja absolut nichts dafür konnten, dass das Visum abgelaufen war, bezahlte sie nach langem diskutieren. Wir wurden also durch die Grenze gelassen und fuhren mit dem Bus über den Mekong nach Thailand. Als wir auf der anderen Seite ankamen, stellten wir uns also wieder in eine Schlange, um ein Thailand-Visum zu bekommen. Als die erste Person von uns dran kam, stellte sich heraus, dass wir eigentlich einen Zettel hätten ausfüllen müssen. Also nochmal raus aus dem Gebäude, Zettel ausfüllen und wieder anstellen. Jetzt muss doch alles klappen. Aber nein: Wir hätten theoretisch einen Stempel bekommen müssen, der sagt, dass wir aus Laos ausgereist sind. Da wir aber den Stress mit dem abgelaufen Visum hatten, fehlte dieser. Wir durften also nicht nach Thailand einreisen, sondern sollten wieder zurück, um uns einen Stempel abzuholen. Also machten wir uns auf die Suche nach dem Van, damit wir wieder zurück über den Mekong fahren können. Der war aber nirgendwo zu sehen. Auch unsere Ansprechpartnerin konnten wir nicht telefonisch erreichen, da wir in Thailand kein Netz hatten. Nach fünf Minuten sah Max dann aber doch den Van auf der anderen Seite von einem Zaun. Wir kletterten also rüber und fuhren wieder zurück auf die andere Seite. Dort also wieder in eine Schlange stellen, die Quittung der Bezahlung zeigen, einen Stempel im Reisepass bekommen, über den Mekong nach Thailand fahren, wieder in eine Schlange stellen und endlich unseren Stempel für Thailand bekommen. Dann wieder mit dem Van zurück fahren und Papiere ausfüllen, um nach Laos wieder einzureisen. Aber wenigstens haben wir dann jetzt nach 5 Stunden, die das ganze gedauert hat, unser Multiple-Entry Jahresvisum…

 

…dachten wir. Aber natürlich darf das nicht so einfach sein. Als wir nämlich in unseren Reisepass guckten, war das nur wieder ein Single-Entry Monatsvisum, mit dem wir nicht nach Thailand dürfen. Das Jahresvisum war anscheinend dann doch noch nicht fertig (oder wie wir vermuten: noch nicht beantragt. Die Passbilder, die wir nach unserer Ankunft zum Beantragen in den Reisepass legen sollten, lagen noch alle drin.) Sehr hungrig (wir hatten ja den ganzen Tag nichts gegessen) machten wir uns auf den Weg zu einem Restaurant. Das hat dann sogar beim ersten Versuch geklappt.

img-20160927-wa0025Auch wenn das jetzt alles so scheint, als hätte ich kein Spaß in Vientiane gehabt, war eigentlich genau das Gegenteil der Fall: Es war sehr schön, die anderen Freiwilligen, die ich ja schon beim Vorbereitungsseminar kennengelernt und beim Hinflug wieder gesehen habe, einmal wieder zu treffen und es macht echt Spaß, mit denen zusammen zu sein.

Außerdem hatten wir ja nach den zwei vergeudeten Tagen, in denen wir uns hauptsächlich mit dem Visum beschäftigt haben (obwohl vergeudet hier auch übertrieben ist, wir hatten immer wieder jede Menge Spaß beim Karten, dsc00580Werwolf dsc00578und Secret Hitler spielen) noch einen ganzen Tag Zeit, an dem wir machen konnten, was wir wollten, bevor wir Sonntag wieder zurück nach Thakhek mussten.

So beschlossen wir, am Samstag in den Buddha Park in Vientiane zu gehen. Der Buddha Park ist ein riesiger Park voller Skulpturen rund um den Buddhismus, mit einer riesigen liegenden Buddha-Statue in der Mitte. Außerdem lässt es sich in kleinen Hütten sehr gut Werwolf spielen. Aber da Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte sprechen:

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Am nächsten Tag gingen wir dann noch Passbilder machen, da welche für unser Monatsvisum verwendet wurden und uns so wieder welche für unser Jahresvisum fehlten. Zum Schluss ging es wieder 8 Stunden zurück nach Thakhek.


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Veröffentlicht11. November 2016 von Kolja in Kategorie "Laos", "Vientiane

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