Da vom 14.10. bis zum 16.10. ein Boat-Racing-Festival war, und wir deshalb am Freitag frei hatten, beschlossen Thies, Michi und ich gemeinsam nach Paksan zu den beiden anderen Freiwilligen dort zu fahren (wo wir schon einmal kurz waren). Franzi und Pia mussten am Freitag noch unterrichten, deshalb halfen wir ihnen beim Unterricht und übten Hörverstehen, indem wir mit den Schülern “Let Her Go” von Passenger sangen. Nach dem Unterricht gingen Pia und ich dann für alle Pizza holen, was ich bis dahin, seit ich in Laos war, nicht gegessen hatte. Aber in Paksan gibt es recht gute Pizza, die uns Pia und Franzi nicht vorenthalten wollten.
Am nächsten Tag ging dann das Boat Racing Festival los und wir gingen zum Ufer. Dort war ein riesiger Menschen-Auflauf mit allen möglichen Ständen, vergleichbar mit einem Jahrmarkt. Die meisten waren natürlich Essensstände, es gab aber auch welche, bei denen man mit Dartpfeilen auf Luftballons wirft, andere Gewinnspiele und natürlich auch Stände von allen möglichen Sachen, die Werbung machen wollen. Wir bekamen Popcorn spendiert und setzten uns an den Fluss, um den Booten zuzugucken. Am Abend haben sind wir nochmal hingefahren um etwas zu essen, haben uns aber auch kurz einen Auftritt einer laotischen Band angeguckt. Zudem haben wir einen Autoskooter-Stand gefunden (!), den wir natürlich auch gleich ausprobieren mussten.
Sonntag fing sehr gemütlich an: Wir fuhren wir zu einem Restaurant am See bei den man in kleinen Holzhütten direkt am Ufer sitzt. Der Abend war dann quasi das Highlight des Festivals: Man konnte kleine Blumengestecke kaufen, bei denen man die Kerzen anzündete und sie dann aufs Wasser setzte. Als Thies allerdings unser Gesteck aufs Wasser setzte, kam ein Windstoß und alle Kerzen waren aus. Enttäuscht gingen wir also in ein Restaurant auf dem Wasser und wurden dort sogleich von ein paar Laoten angequatscht, ob wir nicht mit bei ihnen auf dem Boot fahren wollen. Also düsten wir kurze Zeit später auf einem Boot über den Mekong und konnten das ganze Spektakel von der Wasserseite aus sehen. Das sah alles sehr hübsch aus, man sah sehr viele Blumengestecke, die auf dem Wasser schwammen, Himmelslaternen, die über einem schwebten und sogar ein Boot aus brennenden kleinen Kerzen.
Das Boot hielt dann irgendwann an einer Anlegestelle. Wir warteten darauf, dass es zurück fährt, doch irgendwann wurde uns mitgeteilt, dass hier Endstation wäre. Also stiegen wir aus und liefen sogleich einem Grenzbeamten direkt in die Arme. Dieser fragte uns nach unseren Reisepässen, die wir immer noch nicht hatten, da mit denen ja in Vientiane unser Visum beantragt wurde. Dazu muss man eine Sache erklären: Wir sind mit dem Boot auf dem Mekong gefahren, der Fluss der in Paksan Thailand von Laos abgrenzt. Wir hätten also theoretisch von Thailand aus einreisen können.
Der Grenzbeamte nahm uns also mit auf die Grenzstation, wo wir erst einmal warten durften. Die Leute vom Boot beteuerten, dass wir nicht in Thailand angelegt hätten, sondern nur in Laos rumgereist sind, doch half das nicht wirklich. Schließlich wurde der Mentor von Pia und Franzi kontaktiert, und nach ganzen zwei Stunden diskutieren kamen wir dann irgendwann doch los mit der Ansage, dass das morgen zu Ende geklärt wird.
Am nächsten Tag mussten wir dann in das Office, unsere Passkopien dalassen, und darauf warten, dass der Mentor einen Anruf von dem Grenzbeamten bekommt. Schließlich war dann doch der Grenzbeamte war so gütig, es bei den Kopien zu belassen und wir durften nach Hause.